Ich liebe dich und meinen Rechner...

Xela Leknerf
Ich liebe dich und meinen Rechner,
Du bist ja hin und wieder nett,
Er hoert mir zu und hat vor allem
Zugang zum freien Internet.

Mit ihm verbringe ich die Wochen,
Dich sehe ich am Wochenend'
Und manchmal abends, wenn ich koche
Und wenn ich schlafen geh' ins Bett

Er macht nur das, was ich verlange
Und er kann schweigen wie ein Grab
Er geht nicht fremd, es wird von jedem
Sofort geheimes Wort verlangt.

Er kann meine Wuensche erfuellen,
Er ist mein Briefkasten, die Zeitung, das Buch,
Die Bankfiliale, das Kino und Achtung:
Sogar die Erotik versteht er zum Glueck.

Fuer ihn muss ich selten was neues anschaffen,
Festplatte und Speicher, das ist nicht die Welt,
Vergleich' mal die Preise fuer Schuhe und Sachen,
Vergiss bitte nicht, dass er Auto nicht faehrt.

Sein Herz aus Sand braucht echt keine Rosen
Um weiter fuer mich treuer Diener zu sein
Und wenn es veraltet, ich goenne ihm neues:
Ab 3 GHz ist es heute wie zwei.

Wir leben mit meinem Computer im Frieden,
Wir trennen uns nicht wegen Viren und Spam
Und wenn ich die Platte ihm mal formatiere,
Er ist mir nicht boese, das ist sein Schicksal.

Wir haben schon viele Programme geladen,
Mal schreiben wir Texte, mal spielen wir Schach,
Sogar die Rechtschreibung fuer diese paar Zeilen
Hat mein lieber Rechner problemlos gemacht.

Zu diesem Gestaendnis gibt's nichts hinzufuegen,
Dich brauch' ich auch, vergiss bitte nicht,
Beim Putzen den Staub von meinem Computer
Abwischen. Du weist doch, ich hab' dich so lieb.