Eines toten Koenigs Lied

Èëëàðà
Nur Asche gibt’s, es gibt kein Land.
Doch nicht zu Ende ist sein Band.
Er hat die Wahl zu frueh gemacht.
Das Leben weint, das Schicksal lacht.

Sein Tritt war falsch. Sein Krieg ist bloed.
Dein Koenig stuertzt zu seinem Tod.
Sein Herz ist warm, sein Kopf ist kalt.
Wo ist der Herr, der Wege malt?

Sein Geist ist stark, sein Schwert ist scharf.
Er geht dachin, wochin nicht darft.
Er liebt zu stark, zu stark er hasst,
Doch er ist alles, was du hast.

Du siehst sein Sinn, du fuehlst sein Schmerz.
Er het so viel auf seinem Herz!
Sein Pferd ist wie vier Winde schnell.
Er lebt zu lang, er scheint zu hell!

Vergiss sein Wort und sein Gesicht!
Er war fuer dich ein Sonnenlicht.
Er war dein Mond, er war dein Stern,
Er war dein Sklave und dein Herr.

Er war dein Traum, er war dein Held,
Er war dein Glueck, er war dein Welt.
Am Tage oder in der Nacht
Er hat zu dir sein Herz gebracht.

Nimm seinen Kranz und sing sein Lied!
Er war gehasst, er war geliebt.
Er fliegt zu seinem Tod voran.
Ein schwarzes Kleid ziehst du bald an.

Doch du hast noch ein kleines Licht.
Doch stark zu sein ist deine Pflicht.
Du hast noch einen Hoffnungsglueck –
Ein kleiner Schluck, ein kleiner Stueck.

Nur Asche gibt’s, es gibt kein Land.
Sein Leben ist in seiner Hand.
Er hat die Wahl zu frueh gemacht.
Das Leben weint, das Schicksal lacht.