Der Sturm

Антон Мнацаканов
Mitten in einer verlorenen Stadt
Fuehle das Licht, wie es glueht, wie die Asche.
Presse dein Ohr an Asphalt und dann lausche
Westlichem Wind, wie er fluestert und weint.

Zukunft gehoert einem anderen Wind,
Der wie ein Storch steigt empor aus dem Abgrund,
Maechtig sind seine unsichtbaren Klauen
Fuer die perfekte Zerstoerung bestimmt.

Wanderer, steig auf den Huegel hinauf,
Sieh tief hinein in die gelbliche Steppe,
Siehe den Sturm, wie er bebt, wie er wettert,
Siehe – er nimmt seinen toedlichen Lauf.

Eisern ist seine bestraffende Hand,
Niedrig sind alles zermalmende Wolken.
Oh, wehe dem, der nicht heult mit den Woelfen,
Seins wird der Kampf mit dem Ruecken zur Wand.

Nebel wird dichter und bildet die Front,
Wie vor der Zeit in der Stunde des Kreuzes.
Leuchte uns, niemals erloeschende Leuchte,
Die die unsterblichen Seelen erhoeht.

Schweigender Himmel, erhoer meinen Schrei!
Hilf uns, Der alles vergebende Vater.
Staerke das Herz, das verraeterisch flattert,
Noch dieses eine entscheidende Mal!

Hilf uns, o Herr! Du besiegtest den Tod.
Doch dieser Tod rueckt unweigerlich naeher,
Siehst du – wir gaben nicht auf, doch wir flehen:
"Stehe uns bei in der Stunde der Not!"

Hilf uns der Geist, Der uns liebt und bewacht!
Denn wir gehen rein in die toedlichen Boeen,
Jerusalem in den schneeweissen Hoehen
Winkt uns hinab in unsterblicher Pracht.

Dunkel die Nacht, und so grimmig der Sturm,
Doch wir sind noch da, wo wir immer schon waren.
Und oestlicher Wind kuesst die wehenden Fahnen,
Von der unbrechbaren Hoffnung beruehrt…