Liliputins -1316

Þðèé Ñëîáîäåíþê
The gaslighters try to gaslight the canary in a coal mine  ... "
Cassandra


Gaslighting


Als Gaslighting (Kompositum aus engl. gas und lighting, dt.: ‚Gasbeleuchtung‘) wird in der Psychologie eine Form von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch bezeichnet, mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden und ihr Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört wird.

Ingrid Bergman in Das Haus der Lady Alquist (1944)
Der Begriff stammt ursprünglich vom Titel des Theaterstücks Gaslight des britischen Dramatikers Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938, in dem diese Praxis erstmals beschrieben und thematisiert wurde. Das Thema wurde durch den Film Das Haus der Lady Alquist, mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle, weltbekannt. Der Begriff wird seit den 1960er Jahren auch umgangssprachlich und als psychologischer Fachbegriff verwendet, um Bemühungen zu beschreiben, jemandes Wahrnehmung der Realität zu manipulieren.[1] Die Täter werden auch als Gaslighter bezeichnet.[2]


Verlauf

Beim Opfer wird von einer oder mehreren Personen über einen langen Zeitraum wiederholt, aber nicht permanent, die Wahrnehmung der Realität in Frage gestellt. Das kann durch Verleugnung von real existierenden Dingen, Verhaltensweisen oder Ereignissen geschehen, seltener auch durch die bewusste Inszenierung derselben. Dabei ist eine Grundvoraussetzung, dass sich Täter und Opfer in einem Vertrauensverhältnis befinden, also dass das Opfer dem Täter und seinen manipulierenden Aussagen vertraut. Mit der Zeit beginnen die Opfer, an ihrem Gedächtnis, ihrer Wahrnehmung und an ihrem Verstand zu zweifeln. Einen Grund, die manipulativen Aussagen durch einen Dritten überprüfen zu lassen, gibt es nicht, weil das Opfer dem Täter ja vertraut.[2]

Besonders perfide ist es, wenn Täter auch Menschen aus dem sozialen Umfeld des Opfers manipulieren und missbrauchen, um den Standpunkt oder die Aussagen des Täters bestätigen oder die Wahrnehmungen des Opfers anzuzweifeln und so unbewusst in der „Inszenierung“ des Täters mitzuwirken. Hierdurch kann oft innerhalb kurzer Zeit das Selbstvertrauen des Opfers weitgehend zerstört und eine soziale Isolierung erreicht werden.[3]

Den Tätern selbst sind die Mechanismen der Methode und deren Bezeichnung als Gaslighting bei der Ausübung ihrer Taten häufig unbekannt. Dennoch wird in den meisten Fällen von einer gezielten Anwendung ausgegangen. Das Motiv der Täter ist eine Machtausübung über das Opfer.[2][4]

Narzissten und Soziopathen verwenden häufig Gaslight-Taktiken im sozialen Umgang mit Anderen, um ihren Willen durchzusetzen.[5] Auch im Bereich des sexuellen Kindesmissbrauchs (aber auch bei anderen Missbrauchsformen, wie emotionalem Missbrauch)[3][4] wird Gaslighting häufig von Tätern eingesetzt, um die Opfer während der Tat, wie auch um danach ihre Erinnerungen an die Tat gezielt zu manipulieren und/oder ein Abhängigkeitsverhältnis herzustellen.[6]

Ähnliche Methoden können auch als ein Mittel im Rahmen von Gehirnwäsche, „Zersetzung“ (Ministerium für Staatssicherheit), Manipulation und Indoktrination z.B. in totalitären Regimen, Sekten Anwendung finden und u.a. zu tiefer Verunsicherung, Verwirrung, Schwächung von Selbstbewusstsein, Persönlichkeit und Widerstandskraft, Herbeiführung von Angst-, Panikzuständen, bis hin zu Wahnvorstellungen und psychotischen Zuständen beim Opfer führen.[3]

Beispiele

Gaslighting funktioniert häufig nach ähnlichen Schemata und mit ähnlichen Argumenten.

Der Täter oder die Täterin
 spricht den Gefühlen des Opfers ihre Berechtigung ab oder interpretiert sie um,
 behauptet, das Opfer hätte etwas getan oder gesagt, woran es sich selbst jedoch nicht erinnern kann,
 behauptet oder leugnet, selbst etwas Bestimmtes getan oder gesagt zu haben,
 bestreitet, dass ein bestimmtes Ereignis wirklich stattgefunden hat,
 wirft unzutreffende Realitätswahrnehmung oder falsche -beurteilung vor,
 gibt dem Opfer die Schuld, zum Beispiel für Streit, Schwierigkeiten in der Beziehung, das Scheitern von Freundschaften, Probleme am Arbeitsplatz oder Lebens- oder anderen Problemen,
 dreht dem Opfer die Worte im Mund herum und/oder legt ihm Worte in den Mund,
 wirft unangemessenes Verhalten, Körpersprache oder Bekleidung vor,
 redet dem Opfer ein, dass dieses etwas nicht kann, nicht gut genug ist, unqualifiziert ist,
 bringt andere Menschen im Umfeld des Opfers (ggf. auch durch Manipulation) auf seine Seite, instrumentalisiert sie in seiner „Inszenierung“, veranlasst sie zum Beispiel, in Gesprächen Partei für den Täter zu ergreifen oder dessen Aussagen zu bestätigen,
 zeigt sein wahres Gesicht als Gaslighter nur dem Opfer gegenüber, jedoch nicht anderen Menschen gegenüber oder in Gesellschaft.[4][5]

Fernsehsendungen mit versteckter Kamera wie z. B. Verstehen Sie Spaß? nutzen das Gaslighting gelegentlich für die Produktion ihrer Scherzfilme. Die Effektivität dieser Methode ist besonders eindrucksvoll in dem Scherzfilm Der verwirrte Maler – Teil 1 zu sehen. Ein völlig gesunder Maler, dem von Lockvögeln der Sendung eine falsche Farb- und Formenwahrnehmung vorgegaukelt wird, ist bereits nach wenigen Minuten der festen Überzeugung „Ich muss ins Krankenhaus“.[7]

Ebenfalls beschrieben wird Gaslighting in dem Film Der schwarze Spiegel.

Psychische Folgen

Die Opfer von Gaslighting erleiden häufig komplexe, schwergradige psychische Erkrankungen. Sie verfallen in eine tiefe Depression, Angst-, Panik- oder wahnhafte Zustände und können zudem auch eine Posttraumatische Belastungsstörung oder Dissoziative Störung entwickeln und/oder ihre gesamte Persönlichkeit verändert sich (z.B. zu einer selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung) wegen der vom Täter wiederholt genährten Selbstzweifel. Dabei kann es sogar dazu kommen, dass das Opfer denkt „Ich bin völlig wahnsinnig geworden“ und das Gefühl hat, sein eigenes Leben nicht mehr im Griff oder den Verstand verloren zu haben.[8] Weitere Begleiterkrankungen, auch körperlicher, psychosomatischer Art sind möglich.[3][4]

Eine besondere Herausforderung in der Therapie der Opfer ist, dass sich das Manipulationsmuster des Gaslightings erst mit einem gewissen Abstand erkennen lässt. Es kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis ein Opfer versteht, dass es nicht die Person war, die etwas verkehrt gemacht hat oder mit der etwas nicht in Ordnung war, sondern dass es von einer anderen Person manipuliert wird oder wurde.[8] In einer akuten Situation ist das Opfer (zumindest ohne professionelle Hilfe) nicht in der Lage, das Ausmaß der Manipulation zu begreifen. Oft kann es sehr viel Zeit und therapeutische Unterstützung erfordern, bis sich das Opfer wieder psychisch stabilisiert und sein früheres Selbstvertrauen wiedergewonnen hat.[9]

In der Politik

In einem im März 2017 im Spiegel erschienenen Kommentar ordnet der Journalist Marc Pitzke den Umgang des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit Fakten als Gaslighting ein.[10]

Trumps Beraterin Kellyanne Conways Darstellung von Unwahrheiten wurde ebenfalls als Gaslighting interpretiert. Die von ihr geschaffene Formulierung Alternative Fakten wurde sowohl in Deutschland als auch in Österreich zum Unwort des Jahres 2017 gewählt.[11][12]

Namensherkunft

Die Methode des Gaslightings ist nach dem Theaterstück Gas Light des britischen Autors Patrick Hamilton benannt, das durch seine Verfilmungen Gaslight und Das Haus der Lady Alquist weltweit bekannt wurde. In dem Stück manipuliert der Protagonist seine Ehefrau über einen langen Zeitraum, indem er behauptet, Dinge nicht zu sehen, die sie wahrnimmt, unter anderem das Licht einer flackernden Gaslaterne. Schließlich zweifelt die Frau an ihrer eigenen Wahrnehmung und wird beinahe wahnsinnig, bevor am Schluss die Manipulation aufgedeckt wird. Obwohl Theaterstück und Filme im deutschsprachigen Raum unter anderen Titeln bekannt sind, setzte sich auch im Deutschen der englische Name der Manipulationsmethode durch.



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canary in a coal mine

canary in the coal mine

Etymology

An allusion to caged canaries (birds) that miners would carry down into the mine tunnels with them. If dangerous gases such as carbon monoxide collected in the mine, the gases would kill the canary before killing the miners, thus providing a warning to exit the tunnels immediately.

Noun

canary in a coal mine (plural canaries in a coal mine or canaries in coal mines)
1.(idiomatic) Something whose sensitivity to adverse conditions makes it a useful early indicator of such conditions; something which warns of the coming of greater danger or trouble by a deterioration in its health or welfare. 

Synonyms]

miner's canary

early indicator


See also
warrant canary

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Da selbst ein kurzer Aufenthalt in b;sen Wettern f;r den Bergmann t;dlich sein kann, ist eine wirksame Fr;herkennung von b;sen Wettern sehr wichtig.[13] Zur Fr;herkennung von b;sen Wettern setzten die Bergleute nach einem Grubenbrand oder einer Schlagwetterexplosion Kanarienv;gel ein. Die V;gel wurden in einem speziellen tragbaren K;fig mitgef;hrt, um eventuell noch vorhandenes Kohlenstoffmonoxid zu erkennen.[14] Im Erzbergbau nahmen die Bergleute ihre Kanarienv;gel auch w;hrend der normalen Schicht mit in die Grube. H;rte der Vogel pl;tzlich auf zu singen, werteten die Bergleute dies als Warnsignal und verlie;en die Stollen.[15] In einzelnen F;llen wurden auch M;use Untertage zur Fr;herkennung von Kohlenstoffmonoxid eingesetzt. Da M;use zehnmal schneller der Wirkung des Kohlenstoffmonoxids erliegen, wurden die Tiere in K;figen vereinzelt in den verd;chtigen Grubenbauen gehalten. Da die Tiere aber nicht ;berall zur Hand waren und die Methode auch sehr umst;ndlich war, konnte sie sich nicht durchsetzen.[9] Im modernen Bergbau werden spezielle f;r das jeweilige Gas abgestimmte Messger;te zur Fr;herkennung eingesetzt. F;r die Handmessungen durch Aufsichtspersonen gibt es Messger;te mit Pr;fr;hrchen.[13] F;r eine kontinuierliche Messung werden in bestimmten Grubenbauen elektronische Gasmessger;te eingesetzt.[10]