Dein Herz

Ýììà Êëåéí
Zum Wertvollsten, das du besitzen kannst, zaehlt eine eigene Meinung.

Es war einmal ein Laecheln,
das immer dann zu den Menschen eilte, wenn diese gerade mit ihren Gefuehlen ueberfordert waren.
Wenn sie weinen wollten, sich aber nicht trauten, weil andere Menschen sie dann fuer schwach halten koennten.
Es kam, wenn sie wuetend waren, sich aber nicht trauten ihre Wut zu zeigen, weil andere Menschen sie dann fuer aggressiv halten koennten. Es kam, wenn sie muede waren, sich aber nicht erlaubten zu ruhen, weil andere Menschen sie dann fuer faul halten koennten.
Es kam wenn sie zornig waren, wenn sie unsicher waren - es kam immer dann, wenn ein Mensch seine Gefuehle verbergen wollte.
Das Laecheln selbst wurde mit der Zeit immer trauriger.
Es war so traurig darueber, dass es nie die Freude und das Glueck ausdruecken durfte, dass es sich immer mehr verweigerte. Es zog sich mehr und mehr zurueck.
"Das geht so nicht, " dachte es sich eines Tages, "ich moechte so nicht weiter machen."
So rief es sie alle zusammen: die Wut, die Traurigkeit, die Unsicherheit und viele andere Gefuehle, die es vertrat, rief es zu sich.
"Ich kuendige!" teilte es mit hoch gerecktem Kinn mit. "Ich stehe ab sofort nicht mehr zur Verfuegung, die Menschen vor euch zu schuetzen."
Auf einmal breitete sich eine wohlige Waerme zwischen den Gefuehlen aus. Die Wut bedankte sich als erstes, dafuer, nun endlich ihren Platz einnehmen zu duerfen. Es folgten die Traurigkeit, der Zorn, die Unsicherheit und alle anderen Gefuehle, die hinter dem Laecheln versteckt wurden.
Erleichterung durchstr;mte den Raum.
Doch wie wird der Mensch reagieren, was wird er tun, wenn er das Laecheln nicht mehr rufen kann, wann immer er Angst hat sich zu zeigen?
Nach kurzem hin- und her ueberlegen, waren sich alle einig. Sie riefen die Angst zu sich und den Mut.
Sie mussten die beiden nicht lange bitten
Gerne erklaerten sie sich bereit von nun an zusammen zu arbeiten. Wann immer der Mensch Angst hatte, wenn es darum ging, zu seinen Gefuehlen zu stehen, gesellte sich der Mut dazu.
Der Mut hatte grossen Spass an seiner neuen Aufgabe.
Das falsche Laecheln beobachtete die beiden aus der Ferne und war maechtig stolz. Auf die Angst und auf den Mut und auf alle Gefuehle, die sich nun zeigen duerfen
und auch ein bisschen auf sich selbst.
Es war darueber so gluecklich, dass aus ihm ein aufrichtiges, glucksendes Lachen wurde.
Ein Lachen aus tiefstem Herzen,
kein trauriges falsches Laecheln mehr.....