Wenn du keine Worte dafuer findest,
was dich beschwert,
wenn du den Sonnenuntergang
nicht mehr wahrnehmen kannst
ohne an deine Not zu denken,
wenn du dich schwer tust verbindliche Worte zu finden,
die die Wunden deiner Mitmenschen verbinden koennten,
wenn du nicht aus dem Labyrinth
deiner immer dunkler werdenden Gedanken herausfindest,
wenn du denkst, dass du nichts bedeutest,
dass du untauglich, unbegabt, unfaehig und wertlos bist
und sich dir nur Worte ohne Ausgaenge anbieten,
Gedanken ohne Freiheit dich verklagen,
Erinnerungen dir den Weg verstellen
und Vorstellungen dir mehr und mehr Gewicht geben,
dann ist es Zeit, Worte auszuprobieren
wie Mut, Vergebung, Einsicht, Leichtigkeit, Reife
und dich fuer eines zu entscheiden,
es dir auf den Lippen zergehen lassen,
es in deinem Kopf herumzubwegen,
wie eine Glasmurmel in der Hand,
es als dein Wort fuer diese Stunden zu erkennen
und dann dein ganzes Gewicht in das Wort zu senken,
damit es alles aufwiegt, was dich nach unten zieht,
wo du nicht leben wilst.
Dann kann es sein, dass du wieder erkennst,
dass dein Leben gerade in seiner Not
in einem ueberraschenden Segen steht,
weil der dich auf eine Art reifen laesst,
die du dir nicht vorstellen konntest.
Dann gibst du den Widerstand gegen das auf,
was ist und nimmst es an.
Dann erkennst du, dass es nichts gibt,
an dem du nicht wachsen kannst
und dass es nur darum geht
in diesem Leben ,
und um nichts anderes.