Am Ende des Krieges...

Нелли Камерер
Anfang/Начало:
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Auf dem Weg... Teil 1. 1941-1944


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Auf dem Weg... Teil 2. 1944-1946 u.s.w

Im September 1944, waehrend die Frontlinie in Polen naeher kam, fluechtete die Familie nach Westen. Einige Monate hat die Familie im Dorf Zaatzke, bei Wittstock an der Dosse gelebt, wo sie die Familie von Pastor Becker aufgenommen hat. Der 12-jaehrige Ernst  hat im Hof die Hausarbeit erledigt, unter anderem musste er Wasser aus dem gefrorenem Fluss tragen. Im Fruehling naechstes, 1945 Jahres musste die Familie wieder fluechten, weil die Rotarmisten naeher kamen. Die Stiefmutter Martha mit der Oma Elisabeth und anderen Familienmitgliedern sind wieder mit einer Pferdekutsche weiter gefahren. Ernst, nach dem Vorschlag von der Hausherrin, ist in der Pastoren Familie geblieben. Aber nach einiger Zeit hat der Pastor Becker den Ernst weggeschickt, weil die Sowjetische Besatzung fuer das verstecken von Fluechtlingen bestrafen drohte.

Ernst ging den Fluechtlingen hinterher und hat die Familie einiges Abends am Lagerfeuer gefunden. Es war schon Sommer 1945, als Ernst  zusammen mit Stiefmutter Martha, der Oma Elisabeth und anderen Geschwistern von den Rotarmisten aufgegriffen wurden und in einen Sammellager  Breslau gebracht. Dort lebte die Familie bis Anfang 1946.

Danach wurde Ernst  zusammen mit den Anderen von der sowjetischen Besatzung nach Russland, Region Ural, deportiert, wo er bis Ende der Kommandantur bleiben musste.

Ernst  mit seiner Stiefmutter Martha, Oma Elisabeth, Schwestern Klara und Helene ist mit anderen Landsleuten nach Slatoust, Gebiet Tscheljabinsk, gebracht worden. Dort Lebten die in den Baracken. Alle Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre sind zu Arbeit in der Fabrik eingezogen worden. Ernst wurde am 08.08. 1947 15 Jahre alt und musste auch in der Fabrik arbeiten, an einer Werkzeugmaschine als Drechsler. Dafuer bekam er als Lohn ein halbes Brot pro Arbeitstag.

Seine Schwester Klara arbeitete auch an einer Werkzeugmaschine und hat bei einem Unfall ein Daumen verloren. Die kleine Schwester Helene war zuhause.

Die Schwester Nelli wurde mit ihrer Adoptivfamilie nach Asbest, Gebiet Swerdlowsk, gebracht. Dort lebten sie auch in Baracken. Arbeiten durfte sie am Anfang im Buero fuer Hungerlohn – 400 Gr. Brot pro Tag. Danach im Saegewerk zusammen mit Maennern  fuer 1 Kg. Brot pro Arbeitstag.

Ernst  hat bis 1955 an der Werkzeugmaschine als Drechsler gearbeitet, dann musste er umziehen. Ernst war zu dieser Zeit verheiratet, hatte einen kleinen Sohn und schwangere Frau.  Die Fabrikfuehrung hat den Ernst mit Familie nach Nordkasachstan geschickt, wo zu dieser Zeit neue Laendereien bewirtschaftet wurden und neue Kolchosen und Sowchosen entstanden. Dafuer hat man dort auch Deutsche Familien angesiedelt. Dort hat er als Erntehelfer auf einem Maehdrescher gearbeitet.

Spaeter ist der Vater von Ernst, Gustav Kamerer, mit seinen Geschwistern samt Familien in die Nae von Tschu, Gebiet Dschambul, gezogen, wohin auch wir umgezogen sind. Dort, am Fluss Tschu, unter der warmen Sonne Kasachstan;s, kam ich zu Welt...

Ernst war mein Vater.

16.11.2020