Was, wenn es mich auf einmal nicht mehr gaebe?

Анна Бовель
Was, wenn es mich auf einmal nicht mehr gäbe?
Bleibt alles so, wie es bis heute ist?
Wenn ich einst gehe, wenn ich nicht mehr lebe,
Wenn abgelaufen meines Lebens Frist…

Es kann nicht sein, dass alles weiter gehe
So wie bis jetzt, als gäbe es mich noch. 
Und das, was ich hier heute selbst noch sehe,         
So bleibt, wie auch bisher? Bleibt es dann doch?

Es kann nicht sein, dass jeder seine Wege,
Nach dem ich weg bin, geht so wie bisher.
All das, was ich hier lieb hab, was ich hege,
Auf einmal keiner braucht, gar keiner mehr...

Wie kann es sein, dass alles bleibt wie früher,
Als ich noch da war? Nein, das kann nicht sein!
Ich gab mir all die Jahre so viel Mühe,
Und komme einfach in die Erde rein?

Und doch wird es wie immer weiter regnen,
Und scheinen wird die Sonne weiterhin.
Der Herr wird, wie bisher, die Erde segnen,
Trotz dem, dass ich nicht mehr am Leben bin.

Nichts ist für immer, alle werden wieder
Zum Staub der Erde, ja, zum Staub der Welt.
Doch die jetzt knien vor dem Herrn hier nieder,
Und treu Ihm sind, die hat Er hochgestellt.

Sie werden leben nach der Pilgerreise
Durch ‘s Erdental, wo Schmerz und Leid regiert,
Weil sie hier wirken, um den Herrn zu preisen,
Und manch einer sein Leben hier verliert.

Ein jeder Tag sei wie der allerletzte,
Und jeder Abend – wie der jüngste Tag.
Und gold;ne Krone, Diamant besetzte,
War mir bestimmt, als ich im Staube lag.

Gott wusch mich rein von diesem Staub der Erde,
Von allem Schmutz der Sünde wurd‘ ich rein.
Er wusste schon, dass ich Ihm dienen werde
Und nannte mich voll großer Liebe Sein.

Ich bin getrost, ich werde ewig leben,
Muss ich auch einst von dieser Erde geh‘n.
Dann wird mir selbst der Herr die Krone geben
Wenn ich vor Seinem Thron einst werde steh‘n.

24.02.2024