Liliputins in German - 4996

Þðèé Ñëîáîäåíþê
Mancher  dummen Kuh, wie Angela Merkel, hat nicht mal die Ochsentour geholfen ... "
Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101

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Ochsentour
Ochsentour beschreibt im Allgemeinen eine mueevolle, anstrengende Arbeit und gilt im Besonderen als Sinnbild f;r den beruflichen Aufstieg eines Politikers. Sie ist das typische bundesrepublikanische Karrieremuster fuer Politiker, im Gegensatz zum Seiteneinsteiger, der aus einem anderen Sektor, z. B. der freien Wirtschaft, auf hoeherer Ebene in die Politik einsteigt.

Wortherkunft
Der Begriff entwickelte sich aus dem franzoesischen Wort Tour, zurueckgehend auf lateinisch tornus, mit mehrfacher Bedeutung wie Ausflug, Rundgang, Bergsteigung. Seit Ende 17. Jh. auch in der Bedeutung (Reise-)Weg, -Route. In der bildlich verwendeten Zusammensetzung Ochsentour, einer von Otto von Bismarck gepr;gten ironischen Bezeichnung f;r die von vornherein festgelegte Beamtenlaufbahn.

Der Begriff kann Mitte des 18. Jahrhunderts nachgewiesen werden. In der „Buergerlichen Rechtsgelehrsamkeit der Teutschen“ lautete es im Jahr 1767 „ambts-alter, zum exempel das regirungs-alter, das dinstalter in hof- und krieges-dinsten, bei erbaemtern etc.; unter den soldaten nennet man es die ochsen-tour.“

Zur Begrifflichkeit in der Politik
Die Bezeichnung Ochsentour beschreibt den haeufig muehsamen Verlauf einer Politikerkarriere, insbesondere seine Parteilaufbahn – dem Lauf „durch Orts- und Kreisverbaende, Gemeinde- und Stadtraete.“ Diese beginnt auf der lokalen Ebene mit der Uebernahme kleinerer Parteiaemter – meist in den Jugendorganisationen der Parteien. Diesen schliessen sich kommunale Aufgabenbereiche und Posten an. Spaeter kommt es bei Erfolg und Durchhalten zur Vergabe bedeutenderer politischer Positionen. Von dieser erweiterten Ausgangslage aus besteht die Moeglichkeit, prestigetraechtige Funktionen auf Landes- oder Bundesebene zu uebernehmen. Gleichzeitig steigt die Chance, auf Landtags- oder Bundestagsmandate kandidieren zu duerfen. Von hier aus fuehrt der Weg der fachpolitischen Sprecher, die sich in ihren Themengebieten oeffentlich profilieren koennen, ueberproportional haeufig in Regierungspositionen. Dies beschreibt allerdings nur den statistisch signifikant am haeufigsten auftretenden Verlauf.

Somit ist die Ochsentour ein Weg der Qualifikation von Politikern, die ihr Handwerk auf unteren Parteiebenen und in kommunalen Mandaten erlernen. Dazu gehoert auch die Zusammenfuehrung von Mehrheiten und der Verzicht auf private Eitelkeiten und Rivalit;ten. Daneben beschreibt sie eine Art Stimmungsmesser: Wie kommt der Politiker in der oeffentlichen Meinung an? Die Messlatte spielt hierbei die Parteibasis, die diesen in neue Aemter waehlt und dort dann ggf. bestaetigt. In dieser Form des Stimmungsbarometers laesst sich der Wert der oeffentlichen Zuschreibung von Charisma abschaetzen, welches der Politiker letztlich in den bedeutenderen Wahlen benoetigt. Innerparteiliche Karrieren sind demnach mit ;ffentlichen Wahlaemtern verknuepft.