Der Reiter

Антон Мнацаканов
Die Schlitten, so weiss und dreckig,
Verlangsamen ihren Lauf.
Ich lausche dem Klang. Ich trete
Die Treppe ins Licht hinauf.

Ich sehe den bleichen Reiter,
Wie er in der Ferne thront.
Die Wolken sind hoch und heiter.
Und schwanger mit rotem Mond.

Der Man mit der schwarzen Krone,
Mit Strick ueber seinem Hals.
Die Schlaefen sind leer. Und donnern,
Bedeckt von dem kalten Schweiss.

Erkenner der kleinen Suenden,
Gerechtigkeit ist sein Reich.
Die Laufenden sind gefunden,
Die Fluechtigen sind erreicht.

Unheimlich ist das Gefluester
Im giftigen gelben Grass.
Die Erde ist dicht und duester,
Von Traenen des Himmels nass.

Ich ringe nach raren Woertern,
Verzweifelt ist mein Gebet.
Im Himmelsgrau schreien Storche.
Ihr Schrei ist mein letzter Weg.

Doch dann aus dem Mark des Regens,
In Lumpen so trist und alt
Ein Mann dessen Wunden brennen
Betritt diese Welt des Leids.

Ein Wanderer ohne Nahmen,
Ein Reisender ohne Ziel.
Er stellt sich vor uns. Sein Atem
Erfuellt uns mit warmem Licht.

Die Hand mit den roten Narben,
So muede und leicht zugleich
Zerreist den aschgrauen Mantel
Der Trunkenheit und Gewalt.

Die Burg und die Bruecken brechen.
Der Falke ist frei und fliegt.
Sein fluechtiges sanftes Laecheln
Fuehrt uns in den letzten Krieg.

Die kriechenden werden schweigsam,
Die Fluesterer werden still.
Ich sehe den bleichen Reiter,
Wie er durch die Felder flieht.

Und wenn mich das Schicksal meuchelt,
Der Glanz meines Lichts erbleicht,
Die Schlitten so weiss und leuchtend
Entfuehren mich in Dein Reich.