Entbloesstes Gewissen

Олег Котляр
Mein Gewissen ist entbloesst,
Seit vorigem September.
Viel, zu viel in meinem Los
Hat sich auf einmal veraendert.

Eine ziemlich schwere Buerde
Lud ich mir damals auf.
Frueher lebte ich in Ruhe.
Gewissensschreie kurz darauf.

Ein neues Prisma hat sich
In meinem Sein eroeffnet.
In diesen Flaechen brech’ ich mich,
Fuers Leben weit geoeffnet.

Jede Laune messe ich
Siebenmal, dann fuehr’ ich aus.
Ab, hinab ja stoesst man mich
Waehrend des Strebens hinauf.

Der neuen Sphaeren Licht
Leuchtet mir den Weg.
Ein eigenes Haus hab’ ich nicht,
Es ist die ganze Welt.

Wie lang ist unser Leben?
Wie lange kann es fliessen?
Ein Haus, wo ist’s gegeben?
Das darf man gar nicht wissen...


13. IX.2006