Begegnung

Лёня Чернявский
Aus dem Wald kam er. Und so sah er auch aus. Zerstreut im Blick und nachdenklich im Gang. Seine Augen strebten gerade noch dem Himmel entgegen, wie eine Frau auf dem Fahrrad neben ihm anhielt.
       "Warum laufen Sie direkt in der Mitte so einer breiten Strasse?" fragte sie ihn ohne jeglichen Vorwurf.
       "Ich habe versucht auf diesem Wege den Weg zu finden...", antwortete er ohne sie anzusehen.
       "Geht es Ihnen nicht gut?", ...
       "Ja, das Gehen ist des Gehens Ziel...", lautete es in der Luft und er blickte sie an. Was fuer ein besorgtes Gesicht, die Augen strahlen aber so viel Licht aus... Er konnte aber seinen Blick nicht lange halten. Die Augen sprangen vom Baum zum Baum, vom Ast zur Krone, vom Blatt zum Himmel...
       "Schauen Sie sich um..." sagte er. Irgendwo hinter den Baeumen erschallte der Laerm einer Baustelle. Er wandte nur kurz sein Ohr dem Rauschen entgegen. Doch es stoerte ihn nicht.
       "Sie umgibt uns. Uns und jeden anderen." Er hob langsam seinen Arm, die Handflaeche nach aussen gekehrt, als wuerde er Sie begruessen wollen.
       "Nehmen Sie es", sprach er sie an. Die Handflaeche war in der Tat ein wenig eingewoelbt, als haette er etwas gesammelt und hielte es jetzt vor ihr. Doch nichts konnte man erkennen. Kindlich griff sie hinein. Doch sobald ihre Finger seine Haut beruehrten, erstarrte sie. Sie sah ihm in die Augen und sah ploetzlich das Meer vor sich, randlos, maechtig und unerwartet ruhig... Stille...
       "Ja, nehmen Sie es", lautete es noch deutlicher in der Luft. Er legte die andere Hand ueber ihre, "Sagen Sie mir, was sie fuehlen."
       "Waerme"...
       "Ja, dies ist die Waerme meines Herzens und die Liebe meiner Seele". Als er die Hand wegnahm stand sie ploetzlich wieder auf der Strasse, das Fahrrad an sie gelehnt, die Geraeusche der Bauarbeiten ertoenten in den Ohren... Und wieder sein Gesicht, so nachdenklich, kaum anwesend...
       "Nehmen Sie es, und tragen sie es bei sich.." sprach er aus und machte einen Schritt weiter der Strasse entlang... Die Frau stand noch immer da und schaute auf die Stelle, wo er gerade stand.
       "Und gruessen Sie ihn von mir!", hoerte sie und sah auf seinen Ruecken. Sie kam ploetzlich zu sich... etwas vertrautes und dennoch fernes, etwas unglaubliches ueberkam sie...
       "Wen? Wen soll ich gruessen?", ihre Worte versuchten ihn einzuholen... Er drehte sich um; traurig im Gesicht, doch lachend in den Augen; legte die Hand aufs Herz:
       "Nicht zweifeln - lieben!"