Франц Грильпарцер. Россия

Лариса Валентиновна Кириллина
Ну, здравствуй, край степей заледенелых,
край чёрствых и бестрепетных людей,
что гонят жертв в полярные пределы,
гордясь жестокосердием властей.

Я знаю, чем грозишь ты: кандалами.
Я знаю, что ты хочешь: всем вершить.
Что ж, помыкай своими племенами!
Хватай, терзай и продолжай крушить!

Там, где Босфора голубые волны
без устали питают хлебный дол,
где, баснословным изобильем полный,
град Константина золотом расцвёл,

– воссядь в своём могуществе зверином,
последним торжеством упейся всласть,
и скалься, устрашая рыком львиным
любого, посягнувшего на власть.

Желать тебе добра? О нет! С чего бы?
Мне ненавистен твой разбойный дух.
Коль мог бы, я б пронзил твою утробу
и недругов твоих порушил круг.

Ведь, будь они друзья иль супостаты,
в них та же сладострастная нужда
любить на дыбе палача как брата,
и страх пред сильным чувствовать всегда.

Когда тот Муж, что ныне спит под небом
Святой Елены, много лет назад
явился, одержимый Божьим гневом,
они казались сборищем ягнят.

Тогда они, склонясь к стопам титана,
мечтали свет свободы обрести,
и всем окрест вменяли неустанно
в священный долг – прийти, помочь, спасти!

Но Бог свой гнев на дерзкого обрушил,
и пал гигант, утратив власть и жизнь,
они ж, забыв о клятвах двоедушных,
привычным преступленьям предались.

Нужда ушла – нет проку в обещаньях.
Что – тёплый плащ, когда царит весна?
Так карлик в след ступает великаний:
ничтожеству ведь совесть не нужна.

За медь перечеканенной короны
они платили ростовщичьей мздой,
воздав друзьям уловкой вероломной,
– и ясный свет покрылся тусклой мглой.

Настанет ночь, коль нами овладеет
страх перед жертвой, ставшей нас сильней.
Так устрашим её! Пусть пожалеет,
что мощь её мы чаяли своей.

Да заколеблются короны самодержцев:
кому – погибель, а кому – исход;
да вылетят птенцы из гнёзд, и сердце
подскажет им, в чём польза и почёт.

Но и восстав, ты выроешь могилу
сама себе. Вокруг вождя сплотясь,
мы вторгнемся к тебе, и правой силой
сотрём тебя с лица земли, как грязь.

(1839)

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Russland

Ich gruesse dich, du Land der eisgen Steppen,

Mit deinen Voelkern rauh und starr und roh,

Wo sie die Unschuld zum Polarkreis schleppen,

Wo noch Gewalt des Uebermasses froh.



Wohl weiss ich, was du drohst: du drohst mit Banden,

Wohl weiss ich, was du willst: du willst die Welt,

Und dennoch Heil mit dir und deinen Landen.

Greif zu! schlag los! Zertruemmre, was dich haelt.



Dort, wo des Bospors aetherblaue Wogen

Durch reiche Ernten fluten ohne Saat,

Wo sich des Ueberflusses Horn gebogen

Hinlegt um Konstantinus' goldne Stadt,



Dort setz dich hin in deiner Tierheit Fuelle,

Frohlockend ob der spaetgelungnen Tat,

Und fletsche deiner Zaehne Reihn und bruelle,

Sooft ein Stuerer sich dem Raube naht.


Nicht, dass ich Gutes dir und Frohes goennte,

Ich hasse deiner Raeuberhaende Brauch

Und moechte dich vernichten, wenn ich koennte,

Koennt deine Gegner ich vernichten auch.


Denn sie, dir Widersacher und Genossen,

Die gleiche Lust mit gleichem Kitzel neckt,

Im Kleinen Quaeler, wie du Scherg im Grossen,

Sie brauchen einen Maechtgen, der sie schreckt.


Als noch der Mann, dem nun die gruenen Graeser

Auf Helena die Schlummerstaette baun,

Als er noch stand, der Allmacht Zornverweser,

Da waren sie wie Laemmer anzuschaun.



Da krochen sie um des Gewaltgen Fuesse,

Da lechzten sie nach Freiheit und nach Licht,

Da boten sie der Menschheit Freundesgruesse,

Nicht nur das Recht, auch goettlich schien die Pflicht.



Doch als erfuellt das Mass von Gottes Zorne

Und der Titan, nicht ihnen, Gott verfiel,

Vergassen sie das heilig laut Beschworne

Und setzten gleiche Frevel sich zum Ziel.



Die Not vorbei, war auch vorbei das Beten,

Der Regenmantel wich der warmen Zeit,

Die Zwerge lockts, des Riesen Spur zu treten,

War klein die Kraft, war das Gewissen weit.



Und, Pfennige der umgemuenzten Krone

Bezahlten sie in gleichem Wuchergeld,

Dem Zutraun ward des Treubruchs Spott zum Lohne,

Noch einmal dunkelts in der lichten Welt



Und nachten wirds, wenn nicht der Schreck vom neuen

Aus Drohenden sie zu Bedrohten schafft.

Wohlan denn: schreck sie du! Lass sie bereuen,

Dass ihre Macht sie waehnten unsre Kraft.



Mach zittern auf den Haeuptern ihre Kronen,

Verstaerk den Uebermut, der droht und schuetzt,

Nimm aus das Nest, wo ihre Jungen wohnen,

Dass Eigennutz sie lehrt, was allen nuetzt.



Doch merk, du graebst das Grab der eignen Reiche,

Denn, erst gestuetzt des Rechtes heilig Haus,

Ziehn wir einher als unsrer Fuehrer Gleiche

Und tilgen dich als letztes Unrecht aus.

(1839)



Quelle:Franz Grillparzer: Saemtliche Werke. Band 1, Muenchen [1960–1965], S. 262-263.
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