Was habe ich getan?!

Тиль фон Крафт
Ueberall nur Feuer und Schiessen,
Und Asphalt vom Blut ist nass.
Niemand darf darueber wissen,
Ueberall ist zerbrochenes Glas.

Zwei Menschen sassen hinter'm Block,
Sie wissen alles, was hier geschieht.
Die Mutter schrie im zweiten Stock,
Jeder weiss, dass Tod ihn sieht.

Zwei Menschen nahmen es auf,
Sie waren die Berichterstatter.
Am Foto erstarrten die Menschen im Lauf,
Wie Pferde auf der Alpenmatte.

Sie sieht seinen Kollege winken.
Und steht in seinen Augen Flehen.
Sie wird dann in dem Schiessen sinken,
Und er wird sie nicht mehr sehen.

Sie stimmt nicht zu, sie will nicht gehen.
Und will, dass er geht allein.
Und schreit: "Es wird nicht mehr geschehen!
Ich will hier fuer Minute sein!"

Er nickt zu, er ist einverstanden.
Sie laeuft naeher zum Schiessen,
Und ist in der Gasse gestanden.
Ausser ihr wird es niemand wissen.

Ins Maedchen zielt ein Terrorist,
Der keinen Zweifel darueber hat.
Er denkt nicht daran, dass er ein Tier ist,
Und ausserdem ist er noch nicht satt.

Das Maedchen wartete auf den Schuss,
Es war unmoeglich, weiter zu leben.
Das Kind will nur den schnellen Schluss,
Will sehen seine Seele schweben.

Er schoss aufs Kind mit keinem Mitleid,
Er konnte auch nicht mehr warten.
Versaut ist schoenes kleines Kleid.
Jetzt faengt die Zeit an, ihn zu martern.

Berichterstatterin nahm es auf,
Sie war so gluecklich vom Erfolg,
So froh und leicht wie eine Wolk',
Die kommen auf den Himmel zuhauf.

Auf einem Fotowettbewerb
Der Moderator hat ihren Namen gesagt.
Mit frohen Stimme: "Totes Maedchen!" -
Hat, sie zu sehen, er gefragt.

Sie hat ihr Foto gesehen,
Und dann ist aus dem Saal gelaufen.
Die Beine verzichten, weiter zu gehen.
Sie ist nur bis zum Gang gelaufen.

Die Traenen laufen auf den Wangen.
Der neue Tag, er bricht jetzt an!
Sie hat die Traenen, die ihr sangen,
Und hat die Frage: "Was habe ich getan?!"