«Твоё письмо я к сердцу прижимаю, -
так, словно вдруг ты очутился рядом:
мне чудится, лаская нежным взглядом,
меня в объятьях держишь в солнце мая…
Прохладным лбом, горячими устами,
чей трепет прежде я не ощущала,
ты к сердцу приникаешь, чтоб вещала
во мне любовь прикосновений стами.
Грозясь, ветра гудят протяжным воем, -
но маятник в старательном размахе
сопровождает ночь спокойным боем.
Он тишину тянул пальцами пряхи,
когда грозу встречали мы с тобою…
Так ты теперь мои уносишь страхи».
Sie spricht
"Ich druecke deinen Brief ans Herz, - so fuehle
ich dich mir naeher durch die grause Weite:
Mir ist, als knietest du an meiner Seite
und hieltest mich umfasst auf meinem Pfuehle ..
und legtest deine Stirn, die steile, kuehle,
und deine Lippen, die ich nie noch weihte,
stumm auf dies Herz, das dir so ganz bereite,
dass es der boese Feind nicht mehr durchwuehle.
Es draeut der Wind im alten Dachgestuehle,
doch sorglich gibt der bangen Nacht Geleite
der Gang der kleinen bronzenen Penduele, -
Du weisst von ihr, und wie sie einst mich feite
und troestete in kalter Todesschwuele - -
So wie jetzt Du mir hilfst im bittern Streite."
Christian Morgenstern
Aus der Sammlung Sonette I