Синий вечер. Готфрид Бенн

Н.Н.
Синий вечер (Готфрид Бенн)

I

Вот я вступаю в темно-синий вечер,
Тут - коридор,...уж двери заперты,
И рдеет рот в гостиной сумерЕчной,
И рдеет чаша роз закатных - Ты!

Нам ясно, что словам разменным,
Тем, что чужим бросали мы,
Сейчас нет места в этих стенах,
Здесь вечность нам дана взаймы.

Все погружается в молчанье,
В глубокий омут немотЫ,
И нет надежд, и нет страданья,
Лишь чаша роз закатных - Ты!


II

Твой лик бледнеет, уплывает, тает,
... Меж тем твой нежный рот
Багрянцем вожделенья расцветает,
Питаем током сокровенных вод.

Ты так бела, что чудится, ты пала
Как снег, осыпалась как цветопад,
Роз бледных лепестки, лишь рта кораллы
Смертельной раною кровоточат.

Ты так податлива, сулишь мне счастье
В тебя как в бездну кануть и пропАсть
Вечерним, зыбким, темно-синим часом,
Вот он прошел, и был ли этот час.


III

Тебя спрошу еще: "Жена чужая,
Зачем мне даришь поздние цветы?"
-"Мечты бегут, часы опережая,
Что перед ними он и я, и ты?"

Конец положен каждому началу,
Случившегося с нами - не познать,
Закрылась дверь, как ночь безмолвье пало,
Передо мной чернеет ночи гладь."


Blaue Stunde (Gottfried Benn)

I

"Ich trete in die dunkelblaue Stunde -
da ist der Flur, die Kette schliesst sich zu
und nun im Raum ein Rot auf einem Munde
und eine Schale spaeter Rosen – Du!

Wir wissen beide, jene Worte,
die jeder oft zu anderen sprach und trug,
sind zwischen uns wie nichts und fehl am Orte:
dies ist das Ganze und der letzte Zug.

Das Schweigende ist so weit fortgeschritten
und fuellt den Raum und denkt sich selber zu
die Stunde – nichts gehofft und nichts gelitten –
mit ihrer Schale spaeter Rosen – Du.

II
Dein Haupt verfliesst, ist weiss und will sich hueten,
indessen sammelt sich auf deinem Mund
die ganze Lust, der Purpur und die Blueten
aus deinem angestammten Ahnengrund.

Du bist so weiss, man denkt, du wirst zerfallen
vor lauter Schnee, vor lauter Bluetenlos,
totweisse Rosen, Glied fuer Glied – Korallen
nur auf den Lippen, schwer und wundengross.

Du bist so weich, du gibst von etwas Kunde,
von einem Glueck aus Sinken und Gefahr
in einer blauen, dunkelblauen Stunde
und wenn sie ging, weiss keiner, ob sie war.

III
"Ich frage dich, du bist doch eines andern,
was traegst du mir die spaeten Rosen zu?
Du sagst, die Traeume gehn, die Stunden wandern,
was ist das alles: er und ich und du?

Was sich erhebt, das will auch wieder enden,
was sich erlebt – wer weiss denn das genau,
die Kette schliesst, man schweigt in diesen Waenden
und dort die Weite, hoch und dunkelblau."