Es ist zu spaet

Анна Бовель
Wie schrecklich wird s doch einstmals sein
Fuer die, die meinen, sie sind rein,
Und leben doch nach ihrer Lust,
Und eilen nicht an Jesu Brust.

Die Qual, das Leiden, Hass und Pein
Werden nicht kleiner, leider, nein.
S wird ihnen leid tun noch und noch,
Dass sie hier ziehen am Suendenjoch.

Sie werden schreien: „O mein Gott!
Verzeih, verzeih! Ich bin bankrott.
Ich nahm Dein Wort nicht so in Acht
Und hab` nur schlechte Frucht gebracht.

Lass mich hier raus, ich kann nicht mehr,
Denn ich bereue es wirklich sehr.
Lass mich nochmal nach Haus zurueck,
Dann such ich nur in Dir mein Glueck.

Jetzt glaub ich fest: Du starbst f;r mich,
Doch ich, ich lies Dich stets im Stich.
Ich glaubte zwar, dass es Dich gibt,
Doch nicht, dass es sich so ergibt.

Gib mir die Schanze noch ein Mal,
Denn unertr;glich ist die Qual.
Ich lege alle Kraft daran,
Um Deinem Wort sein Untertan“.

Doch Gott wird antworten: „Zu spaet!
Du erntest, was du hast gesaet.
Du hattest Zeit, doch keine Lust.
Dass es Mich gibt, hast du gewusst.

Ich rief dich oft, mal da, mal hier,
Doch gr;sser war nach Geld die Gier;
Nach Scherzen, Lachen, Trinken, Ruh`n,
Doch bloss nichts fuer die Seele tun.

Fuer s Fleisch, die Augen und den Bauch
Ward immer gresser der Verbrauch.
Doch deine Seele brauchte mehr, -
Nicht dichten Suendenrauch und Teer.

Sie brauchte Frieden, Freiheit, Glueck,
Sie wollte gern zu Mir zur;ck;
Sie ist unsterblich, so wie Ich,
Weil Ich sie schuf allein f;r Mich.

Doch Du, was machtest du mit ihr
In deiner S;ndenlust und Gier?
Hast sie bereitet fuer die Qual,
Und jetzt bereust du deine Wahl?

Du hast die Gnadenzeit verschm;ht,
Sie ist nun um, es ist zu spaet.
Zu spaet fuer dich, es tut Mir Leid.
So bleibt `s die ganze Ewigkeit“.

Oktober 2009