Das Abbild meines Schoepfers

Анна Бовель
Wie mich Gott gemacht hat — ist es gut,
Ich darf an mir auch gar nichts korrigieren.
Das weiß ich wohl, und das macht mir auch Mut.
Nur manchmal will ich `s trotzdem nicht kapieren.

Ich möchte schöner werden, als ich bin
Und färbe mir dass Haar in andre Farbe.
Das hat doch wirklich alles keinen Sinn,
Mein Herz bekommt dadurch die nächste Narbe.

Ich wünsche mir, dass alles anders währ',
Die Haut, die Augen, Lippen und die Ohren.
Ich weiß nicht wie, aber so ungefähr,
Ich wünsch mir, dass ich anders währ geboren.

Ich will es nicht begreifen, dass es richtig
Ist so, wie Gott mich selbst geschaffen hat.
Das zu verstehen, ist für mich sehr wichtig,
Auch wenn ich manchmal müde bin und matt.

Denn Gott hat mich nach Seinem Bild geschaffen,
Auch Jesus war auf Erden gar nicht schön.
Man sagt, die Menschen stammen von den Affen.
Was währ das für ein Jammer und Gestöhn!

Oh, nein. Ich bin das Abbild meines Schöpfers,
Er hat mich so geschaffen wie ich bin.
Ich bin der Ton in Händen meines Töpfers,
Er machte mich nach Seinem Heiligen Sinn.

Wieso will ich an mir so manches ändern?
Bin ich nicht einverstanden mit dem Herrn?
Und Seine Schöpfung selber will umaädern
Sie besser wollen machen viel zu gern.

Ich hab `s verstanden, und ich will es lassen
Zu ändern, was mir Gott gegeben hat.
Ich wünsch mir, dass es alle könnten fassen
Und dann auch folgen meinem guten Rat.

November 2002