Am Strassenrand sass ich im Staube

Àííà Áîâåëü
Am Strassenrand sass ich im Staube
Blind, arm und krank, und voller Sünd`.
Ich hatte nichts. Auch keinen Glauben.
So Tag für Tag und Stund` für Stund`.

Am Strassenrand gab s keine Freunde,
Kein Kindeslachen und kein Scherz.
Auch keine echte Herzensfreude,
Nur unertr;glich grossen Schmerz.

Am Strassenrand, da flossen Tränen,
Zersetzten wie mein Herz so Leib.
Dort war auf Erden die Hyäne,
Und täglich war dort mein Verbleib.
 
Am Strassenrand war keine Hoffnung
Auf eine Zukunft ohne Leid;
Kein Spalt, gar keine kleine Öffnung
Ins helle Leben, weit und breit.

Am Strassenrand war ich verloren
Für mich, für alle ringsherum.
Ich schrie: „Wozu bin ich geboren?
Ich komm ja sowieso hier um!“

Am Strassenrand, da lag ich weinend
So hilflos, obdachlos im Schmerz.
Ich war ein Hindernis, anscheinend,
Mit Sünd` vergiftet war mein Herz.

Doch plötzlich hörte ich von weiten
Wie einer Menschenmenge  Schrein.
Das gab es nur  vor langen Zeiten,
Was könnte das wohl heute seien?

Da kam die Menschenmenge n;her,
Ich reagierte darauf schnell:
Mein Herz in mir schlug plötzlich höher,
Ich spürte eine Hitzewell`.

„Was ist da los? Ich will es wissen!
Wer kommt da?  Jesus, Davids Sohn?“
Fast ist mein Herz vor Freud zerrissen:
„Sohn Davids eigene Person?“

Da schrie ich laut: „Ach, Jesus, Jesus!
Du Davids Sohn, erbarm dich mein!“
Oh, mich verlangte nach Genesung,
Ich konnte nicht mehr stille sein.

Da blieb die Menschenmenge stehen
Und Jesus sagte: „Ruft ihn her!“
Das konnte keiner recht verstehen,
Doch ich, ich freute mich so sehr!

Und meinen Mantel, alt, zerrissen
Warf ich von meinen Schultern schnell,
Er viel sogleich zu meinen Füssen,
Im Herzen wurd` es warm und hell.

Er fragte mich, ja kaum zu glauben:
„Was willst du, dass ich für dich tuh`?“
Ich sagte: „Rabbi, meine Augen!
Ich m;chte seh`n! Erbarm dich du!“

Und Jesus sprach zu mir: „Dein Glaube
Hat dir geholfen, geh nun hin“.
Ich sah! Ich sah, wie eine Taube!
Nein, wie ein Adler! Und mein Sinn!

Er wurde auch geheilt! Die Schmerzen,
Auf einmal alle spurlos weg!
Und Freude, grosse Freud im Herzen!
Vorbei das Leid und Todesschreck.

Ich folgte Jesus auf dem Wege,
Den Er mit Seinen Jüngern ging.
Ob wach ich bin, ob ich mich lege -
Er schützt mich treu. Ein köstlich Ding!

Obwohl viel Zeit schon ist vergangen,
Die man mit nichts als Mensch ermisst:
Ich weiss wie schlimm s hat angefangen,
Und wie so schön das Ende ist.

17 August 2013