И. В. Гёте. Фиалка. J. W. Goethe. Das Veilchen

Владимир Филиппов 50
Фиалка на лугу цвела
Среди травы, скромна, мила
Душистая фиалка.
Пришёл однажды на лужок
Весёлый юный пастушок,
На луг, на луг
Ступил он вдруг и пел.

Ах, – думает фиалка, – мне
Быть лишь цветком здесь, в тишине,
Ах, лишь на краткое мгновенье,
Пока любимый не сорвёт,
К своей груди меня прижмёт.
И всё, и всё!
Лишь краткий этот миг.

Увы и ах! Но пастушок
Не замечал никак цветок,
Ступил он на фиалку.
Она и рада погибать:
Я погибаю, чтобы знать –
Ему, ему!
Я буду ноги обнимать.

Ein Veilchen auf der Wiese stand,
Gebu:ckt in sich und unbekannt;
Es war ein herzigs Veilchen.
Da kam eine junge Scha:ferin
Mit leichtem Schritt und munterm Sinn
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wa:r' ich nur
Die scho:nste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflu:ckt
Und an dem Busen matt gedru:ckt!
Ach nur, ach nur
Ein Viertelstu:ndchen lang!

Ach! aber ach! das Ma:dchen kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm;
Ertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb und freut' sich noch:
Und sterb' ich denn, so sterb' ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren Fu:ssen doch.