Grendelwald. Eine Kurzerzaehlung

Н.Н.
Aus den Sagen des Basineslandes.

(von Maxim und seiner Mama bei der Wanderung durch den Grendelwald gedichtet):

/Bei Grendel und seiner Mutter liessen wir uns  ein klein wenig durch "Beowulf" inspirieren/

Unerschrocken drangen sie in das Gebiet vor, das unter dem Zeichen des Drachen stand. Schon am Anfang des schmalen Pfades, der dem Lauf eines gemuetlich plaetschernden Baches folgte, war eine schwarze Drachentatze in den Untergrund eingebrannt. Eine Unmenge schwarzer Raben kreiste ueber dem zu ihrer Rechten liegenden Feld. Sie weideten sich an den im Kampf mit dem Ungeheuer gefallenen Recken, stachen Ihnen die Augen aus, piekten das weisse Fleisch der Wangen ab und rissen die goldenen Locken heraus, um den Boden ihrer Nester auszulegen.
Eine unheimliche Stille herrschte in dem versumpften Wald, und um so naeher sie kamen, um so stiller wurde es, als waere alles Lebendige dem Tode anheimgefallen. Sie stampften durch das rostfarbene versengte hohe Gras, das sich um ihre Waden wickelte, kletterten ueber gebogene und gar gebrochene Baumstaemme, die der Lindwurm in seiner Wut verkrueppelt hatte.
Langsam naeherten sie sich dem Waldteich, in dem der grausige Grendel, der Schrecken der Basineslandes, hauste. Die noch vor einigen Tagen meterdicke Eisdecke hat sich in eine durchsichtige Schicht aus duennen Glimmertaefelchen verwandelt. Was mag das bewirkt haben?
Ploetzlich bemerkten sie in der Mitte des Teiches einen langen bemoosten Baumstamm, der die Form von Grendels Koerper nachbildete, und dessen Fratze fuer immer in einem stummen Geheule erstarrt war, dessen Schwanz im Begriff, das Wasser aufzupeitschen, f;r immer innehielt.
Ein maechtiger Zauber muss Grendel, als er gerade im Begriff war, seinen riesigen gepanzerten Leib aus dem Wasser aufzuschwingen, in einen gruenen, im Teich ausgestreckten muerben Baumstamm verwandelt haben, sein gluehender Koerper schmelzte die meterdicke Eisschicht, das Feuer, das er zum letzten Mal ausstiess, versengte alles Lebende drum herum.
Vorsichtig tasteten sie sich den Abhang herunter. In seinem jugendlichen Uebermut warf der Knabe Maximus einige Stoecke in das stille Gewaesser. Ploetzlich breiteten sich um den Baumstamm Ringe aus, die Wasseroberflaeche schlug Blasen, man ahnte mehr eine Regung in der Tiefe, als man sie wahrnahm.
Ein noch viel grausameres Ungeheur, Grendels Mutter, war aus ihrem Winterschlaf erwacht, und wollte sich an den Menschen, die ihren Sproessling zur ewigen Starre verdammt hatten, raechen.
Die reisenden Minnesaenger rannten um ihr Leben...