Несколько слов об авторе см. http://www.stihi.ru/2015/03/24/9408
Генрих Зайдель. Вечность.
Я знаю склеп. Он одинок, забыт.
Столетья тяготеют над плитою.
Покрытый мхом обветренный гранит
Отметил резчик надписью скупою:
"Сей гроб пройдет сквозь Вечность без вреда,
Враждебною не тронутый рукою".
Я давеча нашёл его, когда
Бродил, мечтая, в тишине отрадной.
Уже мерцала ранняя звезда,
И длился вечер, свежий и прохладный.
О ты, лежащий здесь! Сии слова --
Посмешище для Вечности всеядной.
Где ныне лишь кусты и дерева,
Кумирня прежде гордо возвышалась,
Но божий гнев постиг её. Едва
От ней и пыль летучая осталась.
А слава древних царств, их города?
Кто скажет нам, где' что' располагалось?
На месте их овчар пасёт стада,
И тело самодержца-фараона
Во мгле эпох исчезло без следа.
А ты дерзнул мечтать во время оно
О Вечности? Сколь был наивен ты!
Ничтожное, одно из легиона,
Простое семя в трещину плиты
Попало, и, увлажнено росою,
Пустило жгутик в нижние пласты.
И вот побег, покрывшийся листвою,
Уж тянется, тщедушен и раним,
Но всё сильнее с каждою весною,
И вырастает деревом большим,
Твою гробницу корнем подрывая,
И - посмотри - гранит расколот им,
И камень укрывает сень густая,
А слово "Вечность" пересечено
Разрывом: вот мечта твоя пустая!
И в шуме веток слышится одно:
Что на земле, увы, ничто не ново,
И что всему исчезнуть суждено.
О Вечность! Жалкое людское слово...
Оригинал:
Heinrich Seidel. Auf ewig
Ich weiss ein Grab, vergessen und allein -
Aus alter Zeit ist es zurueckgeblieben -
Verwittert - moosbedeckt der schwere Stein.
Und eine Schrift ist in den Stein getrieben:
"Auf ewig ist dies Grab erkauft, und nimmer
Darf man es oeffnen!" also steht’s geschrieben.
Ich fand es juengst, als ich im Abendschimmer
Einherging traeumend in der Stille dort,
Nachsinnend dem vergaenglich eitlen Flimmer.
Der du da ruhst an dem vergessnen Ort,
Muss noch dein Stein von deiner Thorheit sagen?
Was dachtest du bei dem vermessnen Wort?
Du wusstest doch, dass, wo nun Baeume ragen,
Einst Goettertempel schimmernd sind gestanden,
Bis sie ein Gottesblitz in Staub zerschlagen.
Gewalt’ge Staedte, die in weiten Landen
Mit Ruhm geherrscht - sie sind dahingeschieden -
Es weiden Herden dort, wo sie verschwanden
Und die geruht in maecht’gen Pyramiden,
In Sarkophagen, jene Koenigsleichen,
Wo sind sie hin?! Sie sind zerstreut hienieden.
Du dachtest wohl, dich wuerd’ es nicht erreichen,
Und hast dein "Ewig" auf den Stein geschrieben,
Doch einem Samenkorne musst’ es weichen!
Ein Samenkorn, einst dort zurueckgeblieben
Hat zwischen Stein und Sockel leise nieder
Die Wurzeln in das feuchte Land getrieben.
Es wuchs empor und wiegte sein Gefieder,
Sein Blaetterwerk, in den durchsonnten Lueften
Es wuchs - und Fruehling kam auf Fruehling wieder.
Und Fruehling kam und ging mit seinen Dueften
Und naehrt das Samenkorn zum Riesenbaume
Vom Drang der Wurzeln muss der Stein zerklueften!
Halb abgewaelzt liegt er am Grabessaume,
Und durch das "Ewig" ist ein Riss gesprungen.
So gings zu Ende mit dem kurzen Traume.
Doch in den Zweigen hat es leis’ geklungen,
Als ich dort stand in sanfter Abendstunde,
Und fluesternd haben sie mir zugesungen:
"Auf ewig! armes Wort im Menschenmunde!"