Wilhelm Busch. Unbeliebtes Wunder
Когда епископ Мартин жил,
Люд нищий в множестве бродил.
Чета супругов средь калек
Привычно коротала век:
Он был здоров, но слеп, глухой,
Она – хоть зрячей, вся кривой,
Ей каждый член перекосило,
Но лёгкие не зацепило.
На муже, на своём, жена, –
Куда идти, – решит она.
И так они всегда вдвоём,
Он – снизу, и она верхом.
Понятно всё им без труда,
Без этих слов: туда, сюда,
И так они всегда ходили
Туда, где люди скопом были.
А кто их раньше не видал,
Невольно тут же замирал,
Крича: «Что это? Боже мой!»
Делился с ними он едой
И вспоминал их с теплотою –
«Коня» с наездницей такою.
И жили так они вдвоём
В таком вот нищенстве своём,
Единые в судьбе, пока
Весть не пришла издалека.
Да, жизни ход теперь менялся –
Епископ Мартин вдруг скончался.
И вот был в гроб положен он,
На дроги после помещён,
И плач звучал нестройным хором,
Когда везли его к собору.
Здесь заслужил покой сей прах –
Вдруг чудо, прямо на глазах:
Там, где прошёл кортеж такой,
Кто был слепой, кто был кривой,
Все сразу, тотчас исцелились,
От всех недугов излечились.
Жена-калека, та в испуге,
Она сидела на супруге
И с трона этого легко
Могла всё видеть далеко.
– Прочь! – крикнула она – бегом,
Ещё успеем, ускользнём!
Споткнулся он, когда бежал,
Упал, чуть ногу не сломал.
Прошла процессия толпой
Здесь мимо них – прозрел слепой,
Сама легко пошла жена –
Как маслом смазана она,
Как вновь родились эти двое,
Их озадачило такое.
Вопрос стоял: Что делать им?
Жить надо, но ты стал другим.
Коль ты на деньги не богат
И в нищенстве своём не хват,
Не можешь вовсе воровать
И в богадельне проживать –
Не позавидуешь такому
Их положению другому.
Она, поскольку излечилась,
Белья гладильщицей трудилась,
И он при деле – взял топор,
Дрова рубить стал с этих пор,
С утра до самой тьмы ночной –
Так Мартин повелел Святой.
In Tours, zu Bischof Martins Zeit,
Gab's Kru:ppel viel und Bettelleut.
Darunter auch ein Ehepaar,
Was glu:cklich und zufrieden war.
Er, sonst gesund, war blind und stumm;
Sie sehend, aber lahm und krumm
An jedem Glied, bis auf die Zunge
Und eine unverletzte Lunge.
Das passte scho:n. Sie reitet ihn
Und, selbstversta:ndlich, leitet ihn
Als ein geduldig Satteltier,
Sie obenauf, er unter ihr,
Ganz einfach mit geringer Mu:h,
Bloss durch die Worte Hott und Hu:h,
Bald so, bald so, vor allen Dingen
Dahin, wo grad die Leute gingen.
Fast jeder, der's noch nicht gesehn,
Bleibt unwillku:rlich stille stehn,
Ruft: »Lieber Gott, was ist denn das?«
Greift in den Sack, gibt ihnen was
Und denkt noch lange gern und heiter
An dieses Ross und diesen Reiter.
So ha:tten denn gewiss die zwei
Durch fortgesetzte Bettelei,
Vereint in solcherlei Gestalt,
Auch ferner ihren Unterhalt,
Ja, ein Vermo:gen, sich erworben,
Wa:r' Bischof Martin nicht gestorben.
Als dieser nun gestorben war,
Legt man ihn auf die Totenbahr
Und ta:t' ihn unter Weheklagen
Fein langsam nach dem Dome tragen
Zu seiner wohlverdienten Ruh.
Und sieh, ein Wunder trug sich zu.
Da, wo der Zug voru:ber kam,
Wer irgend blind, wer irgend lahm,
Der fu:hlte sich sogleich genesen,
Als ob er niemals krank gewesen.
Oh, wie erschrak die lahme Frau!
Von weitem schon sah sie's genau,
Weil sie hoch oben, wie gewohnt,
Auf des Gemahles Ru:cken thront.
»Lauf«, rief sie, »laufe schnell von hinnen,
Damit wir noch beizeit entrinnen.«
Er la:uft, er sto:sst an einen Stein,
Er fa:llt und bricht beinah ein Bein.
Die Prozession ist auch schon da.
Sie zieht vorbei. Der Blinde sah,
Die Lahme, ebenfalls kuriert,
Kann gehn, als wie mit O:l geschmiert,
Und beide sind wie neu geboren
Und kratzen sich verdutzt die Ohren.
Jetzt fragt es sich: Was aber nun?
Wer leben will, der muss was tun.
Denn wer kein Geld sein eigen nennt
Und hat zum Betteln kein Talent
Und ha:lt zum Stehlen sich zu fein
Und mag auch nicht im Kloster sein,
Der ist fu:rwahr nicht zu beneiden.
Das u:berlegten sich die beiden.
Sie, sehr begabt, wird eine fesche,
Gesuchte Pla:tterin der Wa:sche.
Er, mehr beschra:nkt, nahm eine Axt
Und spaltet Klo:tze, dass es knackst,
Von morgens fru:h bis in die Nacht.
Das hat Sankt Martin gut gemacht.