Abschied vom Oktober

Íàèíà Êèðøå
Heut verabschiedte sich der Oktober von mir,
Uns umgab letzter sein Blaetterfall.
Seine Stimme war leise, und es wurde so leer
Unterm Himmel aus eiskaltem Stahl.

Etwas sagte er lange: „Ich bin bald zurueck,
Warte, Maedchen, auf mich einfach hier,
Eben hier, in elf Monaten. Unser herbstliches Glueck
Sicher werden mal – hoerst mich? – begegnen wir.“

Etwas sagte er noch, doch ich hoerte nicht zu,
Ich schaute bloss auf sein Gesicht.
Graue Augen so truebe, und laeuft er zum Zug,
Und er musste abreisen, das war seine Pflicht.

So war nur mein Gedanke, er blieb noch bei mir
Mit dem schwarzen Mantel und Hut.
Regentropfen in Haaren, unbenutzt Regenschirm,
Kalte Haende und eiskaltes Blut.

„Kleine, - siehst? – bin am Sterben, ich spuere fast nichts,
Nur Verbindung mit dir untrennbar.“
Doch er sagt mir schon nie: „Ich hab dich vermisst“
Naechstes Mal erkennt er mich nicht sogar.

Leichter Wind treibt dir Blaetter an uns vorbei
Und der Regen friert auf seinen Lippen.
Auf den meinen friern Traenen. –„Mein Maedchen, bye“
Dieser Abschied wurde zu bitter.

So bitter war auch unser letzte Kuss
„Musst die Augen zumachen, Maedchen.“
Zugemacht, aufgemacht – keiner da, das war Schluss,
Und im Wind sah ich noch ihn laecheln.