Laengst keine Briefe

Íàèíà Êèðøå
Wir haben schon laengst keine Briefe geschrieben, von Europa ‘ne Haelfte liegt unterm Schnee. Das war wohl kein Irrtum, sondern die Liebe. Die existiert schon leider nicht mehr. Wir haben einander nicht mehr angerufen, nicht mehr in der Nacht ohne Grund aufgeweckt. Das ist vielleicht eine der Gefuehlpruefung – oder einfach Vergessenheit, klar und direkt. Die eiskalte Fluesse fliessen nach Osten, mein Herz ist mit ihnen gefroren – zu fest. Wir haben gedacht, dass die Liebe verrostet – doch die Liebe stirbt einfach, weil sie von sich nicht laesst. Wir haben zu lange uns nicht getroffen, uns nicht mal erinnert wie es alles war. Es gibt keine Chance die Liebe zu stoppen, es gibt keine Wahl, und wir sind untrennbar. Ich beeil’ mich zu dir, doch kann dich nicht mehr finden, du suchst mich auf anderer Ecke der Welt. Ich musste dir laengst keine Lieder vorsingen – du hast kaum bemerkt dass dir irgendwas fehlt. Wir haben einander mal etwas versprochen – dass wir uns noch sehen. Ich zweifle nicht mehr. Warum ist die Hoffnung denn fast gebrochen, wieso ist das Leben ploetzlich so leer? Ich hab dich eins Tages um etwas gebeten – dass du mich nicht los laesst wenn ich es will… du hast das gemacht – vielleicht uns gerettet, vielleicht umgekehrt – getoetet uns still. Der Frost malt das Glas meines Fensters, da ich sitz’ auf dem Fensterbrett, genauso kalt. Die Blumen, die Woerter. Portraets – hier ist deines, hier – meines. Wir sehen uns sicher noch. Bald.