Liliputins in German - 644

Þðèé Ñëîáîäåíþê
Ich wundere  mich wohin meine Kritiker sich verpisst haben nachdem mein
Urinal als das beruemteste Artobjekt des 20. Jahrhunderts akzeptiert worden war ? ... "
Marcel Duchamp

Liliputins. What, the heck, is this ?
http://www.stihi.ru/2012/08/18/5368

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Marcel Duchamps Fountain

Replik von Duchamps Fountain in Musée Maillol, Paris

Furore machte in der Kunstgeschichte 1917 ein als „Fountain“ bezeichnetes Urinal im Rahmen der von Marcel Duchamp erfundenen Ready-mades – einer Kunstform, bei der vorgefundene, meist von der Industrie als Massenprodukt hergestellte Alltagsgegenstände zu Kunstobjekten erklaert wurden.

Marcel Duchamp war einer der Mitbegruender der 1916 entstandenen Society of Independent Artists Inc. (S.I.A.) und einer der einundzwanzig Direktoren. Für eine Gebuehr von sechs Dollar durften Mitglieder maximal zwei Kunstwerke in einer Jahresausstellung zeigen, wobei nach dem Vorbild der französischen Société des Indépendants keine Zensur und keine Vorauswahl durch eine Jury stattfinden sollten. Unter diesen Bedingungen entschloss sich Duchamp zu einem Experiment mit einem Ready-made. Er besorgte sich bei dem New Yorker Sanitaereinrichtungshersteller J. L. Mott Iron Works ein Urinal, wie es in oeffentlichen Beduerfnisanstalten fuer Maenner Verwendung fand.

Dieses Urinal wurde 1917 unter dem Titel „Fountain“ als Kunstwerk eingereicht, die Gesellschaft weigerte sich jedoch es auszustellen. Das englische, dem Franzoesischen entlehnte Wort „Fountain“ meint (Frisch)-Wasserbehaelter, -becken sowie auch Quelle oder Springbrunnen. Im uebertragenen Sinne steht das Wort für Wurzel und Ursprung. Duchamp verwendete auf dem Becken die Signatur „R. Mutt“. Der nicht ausgeschriebene Vorname des Pseudonyms ist durch unmittelbare Quellen als „Richard“ bekannt (The Blind Man No. 2). Das heute verlorene Objekt ist durch eine Fotografie in der zweiten Ausgabe von The Blind Man (New York, Mai 1917) auf Seite 4 ueberliefert. Fountain wurde zum Medienereignis und seine „Nicht-Ausstellung“ führte zu einer Kontroverse über den Kunstbegriff.
Von Duchamp autorisierte Repliken in unterschiedlichen Ausfuehrungen befinden sich weltweit in den Sammlungen verschiedener Museen.