Теодор Шторм. Рыцарь и Дама

Аркадий Равикович
Theodor Storm.(1817-1888)Ritter und Dame

1

На коленях перед дамой
Рыцарь страстный. Мчат минуты.
Взгляд блестит красноречиво,
А уста его сомкнуты.

Сидит дама на балконе,
Шарф златой на ней, красиво.
Взгляд на рыцаря бросает,
Обращается учтиво:

«То ли в мыслях в бой спешите,
О делах поёте ратных?
Мне молчанье Ваше, рыцарь,
Совершенно непонятно!
В сотнях писем обещали
Тысячи сюрпризов новых.
Мои уши — в ожиданье,
Сердце — выпрыгнуть готово!
В сотнях писем Вы искали
Шанс со мной уединиться.
Что ж теперь Вы замолчали?
Говорите, милый рыцарь!»

«Драгоценная, молчаньем
Я — как лес, огнём объятый.
Будто на устах заклятье,
А язык в свинцовых латах.
Только глазом подмигните,
Подарите обещанье.
Госпожа, от Вас зависит
Прекратить моё молчанье!»

2

Вот иной склонился рыцарь
Рядом с дамою иною.
У неё с плеча свисает
Шарф с отделкой золотою.

Обнимает рыцарь даму,
Шепчет глупости ей льстиво,
Слов ручей струится бурно,
Дама лишь молчит учтиво.

А захочет губ ракушку
Приоткрыть хоть на полслова -
Рот замкнёт ей поцелуем
И она в молчанье снова.

«Госпожа, мне непонятны
Фокусы немые эти.
Не желаете ль губами
Мне хоть что-нибудь ответить?
Иль губам приятней этим
Поцелуй в тиши аллеи?»
Хоть болтун весьма назойлив,
Но значительно умнее.

Как миндаль благоухает,
Лунный свет ласкает ветви;
Рыцарь без конца болтает,
Дама — слова не ответит!

Очарована ли взглядом?
Околдована ль речами?
Об ином мечтает дама -
Лишь о рыцаря молчанье.

С немецкого 21.09.16.

Ritter und Dame
1

Zu den Fuessen seiner Dame
Liebestrunken sitzt der Ritter;
Sprechend blitzen seine Augen,
Schweigend ruhen seine Lippen.

Am Balkone sitzt die Dame,
Eine goldne Schaerpe wirkt sie;
Auf den Ritter blickt sie laechelnd,
Und mit hellem Klange spricht sie:

»Denket Ihr auf Tod und Schlachten,
Oder sinnt Ihr Minnelieder?
Wahrlich, Eure stumme Weise
Bleibt mir unerklaerlich, Ritter!

Schwoert Ihr erst in tausend Briefen,
Tausend unerhoerte Dinge
Haettet Ihr fuer meine Ohren
Und das Herz sei voll zum Springen!

Fleht Ihr erst in tausend Briefen
Um ein heimlich einsam Stuendchen!
Wohl, die Stunde ist gekommen -
Redet jetzt von tausend Dingen!«

Und der Ritter bricht das Schweigen:
»Zuernt mir nicht, o Wonnemilde;
Wisset, dass geheimer Zauber
Bleiern mir die Zunge bindet.

Nur ein Wink aus Euren Augen,
Nur ein Wort von Euren Lippen,
Nur Ihr selbst, o meine Herrin,
Koennt den argen Bann bezwingen.«

2

Und zum andern sitzt der Ritter
Seiner Herrin an der Seite;
Von der Schulter glaenzt die Schaerpe
Als ein freundlich Minnezeichen.

Sieghaft schlingt er seine Arme
Um den Leib des stolzen Weibes,
Unaufhaltsam s;;e Worte
Schwatzt er, und die Dame schweiget.

Will zu einem halben Woertchen
Oeffnen sie der Lippen Zeile,
Schliesst er ihr den Mund mit Kuessen,
Und die Dame lauscht und schweiget.

»Suesse Herrin, unerklaerlich
Bleibt mir Eure stumme Weise!
Wollen Eure roten Lippen
Gleiches zahlen mir mit Gleichem?

Oder lernten diese Lippen
Lieblicher die Zeit vertreiben?
Gar behaeglich ist das Schwatzen;
Doch ein andres ist gescheiter.«

Draussen auf den Mandelbl;ten
Ruht die Nacht im Mondenscheine;
Unaufhaltsam schwatzt der Ritter,
Und die Dame lauscht und schweiget.

Gab sie hin des Blickes Zauber?
Sprach sie aus die Zauberweise?
Doch nicht fuerder klagt die Dame
Ueber ihres Ritters Schweigen.

Theodor Storm