Liliputins in German - 745

Þðèé Ñëîáîäåíþê
Amor war auf keinen Fall ein Scharfschuetze ... "
Marina Oswald


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Eros (altgriechisch Eros ) ist in der griechischen Mythologie der Gott der begehrlichen Liebe. Ihm entspricht in der roemischen Mythologie Amor, der als Personifikation der erotischen Begierde auch Cupido „Begierde“, „Leidenschaft“) genannt wird. Eros hat zwar im Kult kaum eine Rolle gespielt, ist aber seit der Antike eine der beliebtesten mythischen Figuren in Literatur, bildender Kunst und Musik.
Mythos
Bei Homer kommt Eros noch nicht vor. In der Theogonie des Dichters Hesiod gehoert er zusammen mit Gaia, Nyx, Tartaros und Erebos zu den fünf ersten nach dem anfaenglichen Chaos entstandenen Gottheiten. Eros und Himeros begleiten Aphrodite seit ihrer Geburt. In der Komoedie Die Voegel des Aristophanes schluepft Eros aus einem Ei, das die Nacht mit ihren schwarzen Fluegeln in die Welt gesetzt hat. Er hat zwei goldene Fluegel, und er zeugt mit Chaos das Geschlecht der Voegel.

In der Tragoedie Antigone des Sophokles veranlasst Eros den mit der Titelheldin verlobten Haimon, den Sohn des Koenigs Kreon, sich gegen seinen Vater, der Antigones Hinrichtung will, aufzulehnen. Damit thematisiert der Dichter einen Konflikt zwischen erotischem Begehren und der Loyalitaetspflicht gegenueber dem Vater, wobei Eros sich als staerker erweist. Er wird vom Chor als Eros, unbesiegt im Kampf angesprochen; mit diesem beruehmten Vers drueckt der Dichter seine Uberzeugung aus, dass der Mensch der Macht des Eros, die ihn ergreift, gaenzlich ausgeliefert ist.

Neben der alten Vorstellung von Eros als Urmacht, als Schoepfer und – bei Parmenides – als erster der Goetter war auch ein anderes Bild von ihm verbreitet: Eros als verspielter, mutwilliger Knabe. Diese Gestalt und Auftretensweise des Liebesgottes dominierte in der Literatur und bildenden Kunst des Hellenismus. Trotz des großen Unterschieds zur machtvollen Schoepfergestalt aelterer Quellen ist dieser kindliche, aber auf seine Art ebenfalls maechtige hellenistische Eros nicht ein anderer Gott; vielmehr ist er das Ergebnis eines Prozesses der Verkindlichung der Liebesgottheit.

Seit Apollonios von Rhodos gilt Eros als Sohn der Aphrodite (roemisch  Venus) und des Ares (roemisch Mars). Manchmal werden auch Hermes, der roemische Mercurius, oder Zeus, der roemische Jupiter, als Vater genannt.

Beruehmt ist die Geschichte von Amor und Psyche des Apuleius. Hier ist Psyche die Geliebte des Amor, die ihm eine Tochter namens Voluptas („Lust“) schenkt.

Darstellungen

Bis in die Zeit der griechischen Klassik wird Eros in Kunst und Literatur als schoener Juengling dargestellt. Seine Attribute sind meist Peitsche, Netz oder Sandale. Im Hellenismus setzt sich die Darstellung des Eros als Kleinkind mit Pfeil und Bogen durch. Dabei soll eine auf das Herz gezielte goldene Pfeilspitze die Leidenschaft entfachen, eine bleierne dagegen die Leidenschaft abtoeten. Der Gegensatz zwischen dem harmlosen, unbeholfenen Kleinkind und seiner gewaltigen Wirkung wird offenbar als besonders reizvoll empfunden. Meist wird Eros mit Fluegeln dargestellt. In einigen hellenistischen Darstellungen reitet Eros auf einer Ente.