Die Vorboten der Eisliebe kommen
Der weiße Streifen ist auf
der Stirn meines toten Jungen
Ich möchte seine Kristallaugen
an den prophetischen Weg
zu Sternen ansehen
Und die Blumen allerorts unklare Geheimnisse
des Liebhabers verbergen
Die Symbole der Verbrechen
und der Unglücke haben
als seltsames Alphabet
auf deine Gesicht gelegen
Ich schleppe dich durch
das ausgetrocknete Gras
und lege dich an monderhellte Erde auf
Ich sollte dich ausgraben
und deine Fleisch zu spremgen,
damit wir uns nochmals wie Fremden begegnen
Unter nackten niedrigen Baümen wo du liegst,
vereinbarten wir uns bis zur Nacht zu warten
Ich bilde die Statue meines Traums lange Zeit.
Als ich beendete, erfasste von Grauen erfüllt,
dass die dargestellte göttliche Gestalt
mir ganz gleich ist.
Danach wechselte die Gleichgültigkeit
mit Reiz und Abneigung.
Unsere Lüge schaltet Mechanismen
des Händedrucks ein,
und Wahrheit schläft unter dem Voile
der unerfüllbaren Schlafen.
Weil Träume sind auch Tod.
Ich liebte immer
den Schüttelfrost vor Fieber,
wissend, dass dahinten
eine Krankheit nachfolgen wird.
Liebe ist Gefahr und Erwartung der Katastrophe.
Liebe ist die bitterste Demütigung.
Ich erinner mich an dem Schnee
auf das Sprachrohr des Grammophons,
Skelett des Vogels im verrosteten Bauer,
den unwiederbringlich abgereisten Zug,
und für immer leer gewordenen Bahnhof.
Die unbewohnte Stadt ist voll
von toten Insekten.
Im Ruß der verbrennenen Wände bewährt
sich das Gedächtnis der Generationen.
Gedächtnis ist ein über heißen Sand
und naßen Steinen ziehenden weisen Schatten
des schwarzen Storchs.
Abschiedsschrei des alten Albatrosses.
Ins Blut verdünntes Lied.
Organ des Erdbebens aus Phalangen und Knochen.
Vernachlässigtes Schachbrett von Götter
mit Schmerlen bewachsen.
Zirkon Thron
Vergewaltigung der Vernunft
Gedächtnis ist Tod.
Wir treffen uns auf dem Hügel des Dämons.
Im Krater neben Mount Marylin.
Wir gehen Mare Frigoris und schwarze Lacus Somniorum.
Das tiefste Platz des Sees befindet sich an
der Kreuzung seiner Länge und Breite.
Die Kälte vor Fieber ist die Vorahnung
des künftigen Vergessen, wo letzte Lieder sterben,
wo die Musik der Nichtigkeit gebärt sich.