Десяток яиц

Аркадий Равикович
(по анекдоту неизвестного автора)

Продрог по дороге и проголодался богатый банкир.
Ему в небольшом городке повстречался уютный трактир.
По просьбе банкира, чтоб голод скорей утолить,
Десяток яиц ему тут же велели сварить.

И вот на столе вожделенные яйца стоят наконец,
Но в этот момент прискакал за банкиром гонец.
Секретный пакет от гонца за мгновение вскрыв,
Банкир наш пришпорил коня, за обед не платив.

Прошло 10лет и по воле судьбы тот банкир
Опять приезжает в знакомый, случайный трактир.
Трактирщик банкира, однако, не сразу узнал,
Но тот, словно другу, ему откровенно сказал:
«За мною должок и готов я его искупить,
По новой цене за десяток яиц уплатить!»
И щедрым движеньем бумажник банкир достаёт...
Трактирщик: «Я рад! Получите, любезный, Ваш счёт!»

Банкир рассмеялся и выкрикнул: «Это грабёж!
Ну, нет! Принимать я не стану подобный платёж!»

И вот уж в суде разбирательства день настаёт.
Трактирщик своим аргументом уверенно бьёт:
«Мне десять цыплят эти яйца могли б принести.
Став курами — новые яйца могли бы снести.
И этот процесс не один продолжался бы год,
Вот почему так значительно вырос мой счёт!»

Судья согласился во всём с обвиненьем истца,
Убытки банкиру вменив оплатить до конца.
Банкир, огорчённый, поплёлся из зала суда.
Как старца его изогнула такая беда!
На улице встретил банкира один старичок:
«Открой своё горе! Авось помогу, мужичок!»

Банкир поначалу глядел на него, как в бреду,
Но всё же свою рассказать соизволил беду.
Старик: «Не грусти! Сообща мы врагов победим!
Позволь только мне быть в суде адвокатом твоим!»

Назначил судья день другой заседанья суда.
Надежду банкир затаил, что минует беда.

Явился банкир пунктуально в тот суд и в тот зал,
А вот адвокат, как нарочно, на час опоздал.
Причину узнать опозданья изволил судья:
«Варёный горох на участке выращивал я!»
Судья рассмеялся: «Варёный горох не растёт!
Из зёрен варёных какой может вырасти плод?»

«А как же птенцы из варёных яиц, господа?!
Иным быть обязано это решенье суда!
Поскольку согласен банкир давний долг оплатить,
Не стоит и эту проблему так долго судить!»

Банкир уплатил за десяток яиц, тем окончив процесс.
А что же старик? - А старик незаметно исчез.

Поэтическое переложение с немецкого 24.02.19.

Anekdoten unbekannter Autoren

Die zwoelf Eier

Ein reicher Kaufmann trat in einen Gasthof ein, und da er sehr hungrig war und auch einen grossen Magen hatte, bestellte er sich zwoelf gekochte Eier. Der Wirt besorgte sie, aber in demselben Augenblick traf ein Eilbote ein, der den Kaufmann in einer dringenden Angelegenheit heimrief. So liess er die Eier stehen, sprang auf sein Pferd und eilte, ohne sie bezahlt zu haben schleunigst von dannen.
Zehn Jahre nachher begab es sich aber, dass der Kaufmann in demselben Gasthofe wieder einkehrte. Der Wirt erkannte ihn nicht gleich wieder; der Kaufmann aber sagte, er waere heute nicht zum ersten Male in diesem Hause, vor vielen Jahren haette er sich hier einmal zwoelf Eier kochen lassen – und die w;re er noch schuldig und wollte sie jetzt bezahlen.
»Ja«, sagte der Wirt, »die sind Euch angerechnet und werden Euch auch teuer genug zu stehen kommen.« – »Nun«, sagte der Kaufmann, »allzu schlimm wird es ja wohl nicht werden. Zwoelf Eier werde ich ja wohl noch bezahlen koennen.« – »Das fragt sich«, entgegnete der Wirt, »es wird sich aber bald ausweisen.« Und er forderte eine ungeheure Summe fuer die zwoelf Eier.
Der Kaufmann lachte laut auf, als er dies hoerte und verweigerte die Zahlung. Da kam die Sache vor Gericht und der Wirt rechnete dem Richter vor, aus den zw;lf Eiern wuerden zwoelf Kuechlein gekommen sein, die Kuechlein wuerden wieder Eier gelegt haben, aus denen wieder Kuechlein gekommen sein w;rden – und so fort, was zuletzt den Betrag ausmachte, den der Wirt gefordert hatte.
Der Richter sprach dem Wirt diese Summe auch zu. Ganz erschrocken verliess der Kaufmann den Gerichtssaal, denn sein ganzes Vermoegen reichte kaum hin, die Schuld zu zahlen. Wie er nun ganz betruebt einherging, begegnete ihm ein altes Maennchen. Das fragte ihn: »Herr, was habt Ihr denn Trauriges erlebt, Ihr macht ja ein Gesicht, als wenn Ihr morgen hingerichtet werden solltet?«
Der Kaufmann antwortete, wozu er ihm das sagen sollte, er koenne ihm ja doch nicht helfen. »Wer weiss«, sagte darauf das Maennchen, »ich bin ein guter Ratgeber und habe schon manchem aus der Patsche geholfen, klagt mir nur Eure Not!« Da erzaehlte denn der Kaufmann, wie er um die zwoelf Eier ein armer Mann werden sollte. »Wenn's weiter nichts ist«, sagte darauf das Maennlein, »so geht nur hin zum Richter und sagt ihm, die Sache muesse noch einmal verhandelt werden. Ihr haettet einen Fuersprecher angenommen. Dann will ich Eure Sache vor Gericht vertreten.« Wer war froher als der Kaufmann! Er tat, was ihm geraten war – und der Richter setzte einen Satz fest, an dem die Verhandlung auf's Neue gefuehrt werden sollte.
Der Gerichtstag kam heran, der Kaufmann erschien rechtzeitig, aber das Maennlein war noch nicht da. Die Gerichtsherren, die schon hinter dem gruenen Tische sassen, wurden ungeduldig und fragten ihn ein ueber das andere Mal, wo denn sein Fuersprecher bliebe; denn die Stunde war fast vorbei und sie wollten schon das erste Urteil bestaetigen.
Endlich erschien das Maennchen und die Richter fragten, weshalb er sie denn so lange haette warten lassen. Er antwortete: »Ich musste heute noch in einem Garten Erbsen pflanzen – und die wollten gar nicht weich werden.« Da lachten die Richter und der aelteste sagte: »Ei, gekochte Erbsen pflanzt man doch nicht, die koennen ja doch niemals Frucht bringen.« Und das Maennchen erwiderte: »Ei, gekochte Eier laesst man doch nie ausbrueten, davon kommen doch keine Kuechlein. Darum seid so freundlich, ihr lieben Herren und sprecht ein anderes Urteil. Dieser Kaufmann ist dem Wirte zwoelf gekochte Eier schuldig – und die will und soll er auch bezahlen. Weiter aber schuldet er nichts.«
Das leuchtete den Richtern endlich ein und sie hoben das erste Urteil auf. Der Kaufmann bezahlte dem Wirte die zwoelf Eier. Als er aber dem Mann danken wollte, war er schon verschwunden.