***

Крис-Варбара
OFFENHEIT
weisst du, warum menschen
manchmal nicht bleiben koennen.
weil wir sie erpressen, mit unserem
vergangen schmerzen, mit unseren
wunden, mit dem was wir uns
antun, wenn sie dieses
oder jenes sagen.
wir wollen ihre liebe,
doch nur so, dass es uns
schmeichelt und n;hrt.
wir wollen sie nur zu einem
bestimmten zweck.
wenn sie uns dann doch
naeher kommen, als wir
es aushalten (durch
wort oder wuensche) spielen
wir die ueblichen spiele
des verletzen kindes,
oder wir machen auf
unschuldig und naiv,
oder sind drohend anklagend.
oder wir nehmen sie
als zu selbstverst;ndlich.
wie soll ein wacher mensch
da bleiben koennen? und das
ist es ja, was uns erst so
anzieht. doch wir wollen
in wahrheit nur ein stueck
von dem kuchen abbekommen,
der so viel wildheit und
freiheit ausstrahlt. so
wirklich gesehen werden
wollen wir nicht, und schon
gar nicht durchschaut.
ach wir menschen,
wir haben soviele masken.
wir verstellen uns so
wunderbar. wir haben so
viele tricks auf lager,
wissen, wie wir die anderen
um den finger wickeln,
doch selten um wirklich
in unsere eigenst;ndigkeit
zu kommen. wir suchen
oft komplizen, nahrungs
quellen.
ein mensch, der wach ist,
kann nicht bleiben, wenn
du spielchen spielst.
oder ihn nur benutzt.
wenn er dann
stillschweigend aus deinem
leben geht, ist das darum
weil jedes wort das er
sagen w;rde, schon lange
als wahrheit in deinem herz
schlummert. das ist
sein vermaechtnis.
was wir damit machen
ist uns ueberlassen.
ein wacher mensch,
zeigt uns durch sein
schweigen, wo es
noch einmal einen
ritt ins schattental
bedarf. doch er ist
niemals der, der uns
an der hand nimmt.
denn auch er ist nur
ein mensch, der auf
sich achten muss.
ganz oft vergessen wir
uns die frage zu stellen,
was wollen wir vom
andern wirklich? was
wollen wir wirklich?
so wie er sein?
kein wacher mensch
will, dass du so bist
wie er. und er will
auch nicht, dass du glaubst
er ist wie du. er will dich
in deiner groesse spueren,
in deiner kraft,
in deiner ehrlichkeit.
und er will er selber sein.
mit all den schwaechen
die er auch hat.
er will, dass du
zu dir stehst, dich nicht
versteckst. hinter keiner
fassade, hinter keinem
aussehen, hinter keinem
bild, hinter keinem
geschriebenen wort
und schon garnicht
hinter ihm.
mit soviel freiheit, kommen
wir oft nicht klar.
du bleibst immer du.
du kannst dir selber
was vor machen,
vielen andern,
aber bestimmt keinem
wachen menschen.
das sollte uns als
geschenk genuegen.
manchmal gehen diese
menschen... weil sie
uns erst wieder begegnen
wollen, wenn wir bereit
sind ihnen mit allem
was wir sind in die
augen zu sehen.
und vielleicht ist es
dann gar nicht mehr
notwendig, weil du
endlich ganz du
geworden bist,
und das konnte passieren
als er ging.
<
ein wacher mensch, ist hochsensibel, macht sich viele gedanken, und trifft keine entscheidung leichtfertig. bei vielem was er tut, und auch wenn es scheint er steht darueber, ist sein herz traurig, bis er diesen schmerz ueberwunden hat und die erleichterung wahrnimmt, wieder mit sich allein zu sein.